Historische Impfkampagne

Nachstellung der Göhrde-Schlacht darf stattfinden

bv Göhrde. Seit Monaten erleben sie ein Wechselbad der Gefühle: Der Rat der Samtgemeinde Dahlenburg sowie die historischen Darsteller der zweijährlichen Nachstellung der Göhrdeschlacht vom 16. September 1813. „Im Herbst 2020 haben wir beschlossen, mit der Planungfür die Nachstellung 2021 zu beginnen“, berichtet Markus Dauber, Tourismusfachkraft der Samtgemeinde. Seitdem hätten die dritte Infektionswelle zu Ostern, der Lockdown bis Mai, die schleppende Impfkampagne und der Beginn der vierten Welle die Organisatoren immer wieder verzweifeln lassen. Erst jetzt steht endgültig fest, dass die Veranstaltung wie vorgesehen vom 17. bis 19. September durchgeführt werden kann. Besucher müssen sich allerdings registrieren und Abstände einhalten oder Masketragen. Für Ungeimpfte stellt das DRK Testmöglichkeiten bereit.

Aufgrund der aktuellen Pandemielage haben die Darsteller beschlossen, den Schwerpunkt in diesem Jahr ebenfalls auf das historische Thema „Impfung“ zu legen. „Schon vor der französischen Besatzungszeit von 1803 bis 1813 hat der hannoversche Arzt Dr. Stromeyer im Jahr 1799 im Kurfürstentum Hannover die erste große Impfaktion der Neuzeit gestartet: Die Pockenschutzimpfung“, erklärt Rainer Kasties, Archivar aus Hannover, der sich für seine Lazarettdarstellung seit Wochen intensiv in das Thema einarbeitet. Der Bezug istunübersehbar. Damals wie heute gab es eine emotional geführte, aufgeheizte Debatte um jene neuartige „Impfung“ mit Kuhpocken, welche gar verunglimpft wurde als widernatürliches Teufelswerk, das sich gegen Gottes Schöpfung richte. 200 Jahre später gelten die Pocken als ausgerottet.

Für die diesjährige Nachstellung an der Göhrde haben die Organisatoren darum eine historische „Impfkampagne“ ausgerufen. „Wir wollen den krassen Bezug zur aktuellen Lage verdeutlichen und die Göhrde 2021 zu einem besonderen historischen Ereignis machen, an das man sich noch lange erinnert“, beschreibt Thorsten Morgendahl, Vorsitzender des 2020 neu gegründeten Napoleonik e.V. das Konzept. Die Nachstellung mit Biwak, Kranzniederlegung am Denkmal und Gefechtsvorführungen soll, so weit wie irgend möglich, im gewohnten Rahmen vom 17. bis 19. September aufden historischen Flächen nahe Lüben – direkt an derB 216 – stattfinden.

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