„Irgendwas mit Büro“

Lisa Baumgart bundesweit unter den Top Ten

rs Prisser. „Jetzt ist es offiziell: Die beste Abschlussnote aller frisch ausgelernten Hamburger Kaufleute für Büromanagement hat in diesem Jahrgang unsere Kollegin, Lisa Baumgart, gemacht! Mit dem Titel Hamburger Landessiegerin ausgestattet, tritt sie nun auch noch bei dem Bundeswettbewerb aller Landessieger an und (wer weiß …) räumt auch den Titel Bundessiegerin noch ab?!“ Dieser Text wurde im September auf der Facebook-Seite des mittelständischen Fachbetriebes für Heizungs-, Klima-, Sanitär- und Solartechnik Lengemann & Eggers GmbH & Co. KG gepostet. Um es vorweg zu nehmen: Für den Sieg auf Bundesebene beim Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks reichte es für die aus Prisser stammende und in Hamburg-Harburg arbeitende 22-Jährige nicht, aber sie schaffte es als Neunte unter die Top Ten. Und: Dank ihrer hervorragenden Leistungen wurde ihr nach Antrag ein Weiterbildungsstipendium des Bundesministeriums für Bildung und Forschung zugesagt. Dieses richtet sich an talentierte und leistungsbereite Fachkräfte unter 25 Jahren, die bereits ihre berufliche Ausbildung abgeschlossen haben.

„Das Lengemann-Team ist sehr stolz auf Dich, liebe Lisa. Schön, dass Du bei uns im Team bist“, lautet der Post weiter. „Ein super Ausbildungsbetrieb“, gibt die zier­liche junge Frau das Kompliment an ihre Firma zurück. „Sofort, als ich dort 2019 mit 18 Jahren angefangen hatte zu lernen, wurde ich als gleichberechtigt und vollwertig anerkannt. Das gab mir enormen Auftrieb. Zudem genoss ich die volle Unterstützung meiner Familie und meiner Freunde. Ich bin dankbar, das machen zu dürfen, was ich möchte“, bekennt Baumgart, die als Jugendliche lediglich „irgendwas mit Büro“ machen wollte.

Hamburger Landessiegerin und Stipendiatin

Beworben hatte sie sich eigentlich beim Schwesterunternehmen von Lengemann & Eggers, doch dort riet man ihr, eben dort ihr Glück zu suchen. Mit Erfolg. Die Berufsschule hatte sie zwar nur als notwendiges Übel angesehen, wo sie dennoch mit 1,2 abschloss. Aber die Arbeit in dem Betrieb, der über „flache Hierarchien und viele Weiterbildungsmöglichkeiten verfügt“, macht ihr enorme Freude. Von Vorteil für sie war auch, dass ihr Chef René Rückert gleichzeitig ihr Ausbilder war.

Baumgarts Geschichte mit dem Landessieg, mit dem sie „nicht gerechnet hatte, weil die Prüfungen echt schwer waren“, ist ein Paradebeispiel für eine Karriere, an deren Beginn der Weg nicht immer gerade verläuft, dann aber enorm an Fahrt aufnimmt. Ihr Ehrgeiz wurde geweckt, sie darf und will sich enga­gieren. Dass sie beim Bundeswettbewerb in Saarbrücken nach langer Anfahrt nicht ihren besten Tag hatte – „wenig Schlaf“, trägt sie mit Fassung.

Mit dem Stipendium will sie binnen 18 Monaten parallel zu ihrer Vollzeitarbeit in der Kundenberatung – „Ich arbeite gern mit Menschen zusammen“ – mittels eines ILS-Fernstudiums ihren Wirtschaftsfachwirt ablegen, überdies noch den Ausbilderschein absolvieren, um „jungen Menschen etwas von dem zurückzugeben, was ich erleben durfte“. Es sei schon unglaublich, was ihr gerade passiere, gesteht die im Sternzeichen Löwe Geborene, die in ihrer knappen Freizeit gerne Romane und Biografien liest, aber ebenso gerne auf Rock- und Punk-Rock-Konzerte – etwa von Marilyn Manson – geht und der der Umweltschutz am Herzen liegt. Sie sei letztlich eine ganz normale Anfang-20-Jährige. Wo sie letztlich hin will? „Ins mittlere Management“, gesteht Baumgart. „Ich treffe gern Entscheidungen.“

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