Ein Klassiker: Wendländischer Ostereiermarkt im Rundlingsmuseum Lübeln
gel Lübeln. Sie kratzen, zeichnen, drechseln oder verzieren ihre Objekte mit Sprüchen in Altdeutsch. Sie machen es aus Spaß, hobbymäßig oder professionell. Doch allen gemein ist, dass sie sich am Wochenende über den großen Zuspruch beim Wendländischen Ostereiermarkt im Rundlingsmuseum Lübeln gefreut haben. Sechs Aussteller und Ausstellerinnen haben ihre Osterschönheiten dort präsentiert; zudem waren Kunsthandwerk und Ostergestecke im Angebot. Nach zwei Jahren Corona-Pause und einem zögerlichen Neustart mit offenbar zurückhaltendem Interesse im vorigen Jahr hat der Markt jetzt sein vollwertiges Comeback gefeiert.
„Die Zeit rechne ich nicht. Ich mache es, weil es Spaß macht“, sagt Sibylle Mewes aus Lüchow. Zusammen mit Erika Chyzy organisiert sie die Ausstellung seit vielen Jahren. Den wendländischen Ostereierkreis gibt es seit 1984. Sibylle Mewes‘ Spezialität: Sie grundiert Hühner-, Gänse-, Enten- und sogar Straußeneier in taubenblauer Farbe und zeichnet darauf Fachwerkmotive oder Sprüche in altdeutscher Schrift. Das gehe „mal schneller, mal langsamer“, sagt sie. Damit sei sie dann in der Vorosterzeit auf fünf Ausstellungen präsent. Ihr Output: so etwa 200 Eier pro Jahr. Viel übrig bleibe dabei nicht. Schließlich habe sie ja auch Ausgaben für Material, Standgebühren oder Fahrtkosten, sagt sie. Malerin Kerstin Rüter aus Dannenberg zeichnet überwiegend in Aquarell auf ihre Ostereier Blumen-, Baum- und Fachwerkmotive. Die heimische Vogel- und Tierwelt. Das seien Motive „von hier für hier“. Mit diesem Ostereier-Sortiment sei sie auf zwei bis vier Ausstellungen präsent. Ein vertrautes Gesicht seit Jahren auf dem Ostereiermarkt ist auch Ingetraud Kreschel aus Lüchow. „Nach 35 Jahren ist dies das letzte Mal“, überrascht sie mit trotzdem strahlendem Gesicht: Deswegen wolle sie ihre Einnahmen diesmal der Lüchower Tafel spenden.