Neue Dynamik in puncto Festungsverkauf

LUP-Landrat Stefan Sternberg (SPD) nun als Vermittler im Boot

rs Dömitz. Die Festung Dömitz ist für die Eigentümerin, die Stadt, Aushängeschild und Belastung gleichermaßen. Denn die größte Festung Mecklenburgs, die zwischen 1559 bis 1565 entstand, um die Südwestgrenze Mecklenburgs und die Elbübergänge zu sichern, ist in vielen Bereichen sanierungsbedürftig, was sich eine Stadt mit rund 3 000 Einwohnern dauerhaft nicht leisten kann. 250 000 Euro sind im Haushalt jährlich für die Festung, die strenggenommen eine Zitadelle ist, eingeplant. Seit der Übernahme 1995 kamen so gut 6,5 Millionen Euro zusammen.

Seit Jahren versucht daher der Bürgermeister Reinhold Suhrau (UWG) – wie bereits seine Vorgänger – die Zitadelle an das Land Mecklenburg-Vorpommern zu übertragen, bislang erfolglos. Nun hat „der Verkauf an Dritte“ an Dynamik gewonnen: Vor vier Monaten traf Suhrau Stefan Sternberg (SPD), den Landrat des Landkreises Ludwigslust-Parchim, und konnte ihn als Vermittler in Sachen Abtretung gewinnen. Sternberg gilt als bis ins Kanzleramt gut vernetzt und ist einer der fünf Stellvertreter von SPD-Landeschefin Manulea Schwesig.

„Die Chancen stehen gut, von der Last der Festung befreit zu werden“, meint Suhrau. Auch habe er gehört, dass im Land die erforderlichen Mittel zur Verfügung stünden. Innerhalb des Rates habe man ebenfalls die Weichen für den Verkauf des Objektes für einen symbolischen Euro gestellt: Am 7. November fand dazu eine Stadtvertretersitzung statt, die mit 14 zu 1 Stimmen für die Veräußerung plädierte.

Nun müsse man abwarten, arbeite aber parallel weiter an der Sanierung der Zitadelle – etwa am Kommandantenhaus, was einsturzgefährdet ist. Man sichere die Substanz, erneuere Dach und Fassade und versetzte das Gebäude in einen „rohbauartigen Zustand“. Doch auch an anderen Stellen bestehe Sanierungsbedarf – etwa an der erst vor elf Jahren neu errichteten Zugbrücke. Der Betrieb der Zitadelle, die in 2021 rund 20 000 Gäste besucht haben, 1992 waren es 90 000, laufe in jedem Fall weiter, so Suhrau. Jedoch müsse man sich – auch wegen der gestiegenen Energiekosten – hinsichtlich der Öffnungszeiten der Gebäude Gedanken machen.

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