Norbert Melzer-Thamm ist König

63-Jähriger Gardist schoss beste Zehn der Gilde

jh Lüchow. Norbert Melzer-Thamm (63) von der Gardekompanie hat die beste Zehn geschossen und ist neue Majestät der Schützengilde Lüchow. Bei der offiziellen Bekanntgabe, die Oberst Dirk Feuerriegel am Festzelt in der Budenstraße vornahm, hoben Gardekameraden den neuen Würdenträger auf die Schultern. Bei der Proklamation im Gildehaus wenig später löste der Kaufmann den bisherigen König Hans-Jörg Böde ab. Ihm zur Seite steht seine Königin Sylvia. „Wir sind König“, rief der Lübbower euphorisch in den Saal.

Beim Königsschießen am Montagnachmittag hatte sich Melzer-Thamm gegen Norbert Neumann (Schützenkompanie) und Friedrich-Wilhelm Ritz (Jägerkompanie) durchgesetzt, die die weiteren Plätze mit ebenfalls guten Zehnen belegten. Insgesamt hatten 84 Teilnehmende ihren Schuss auf die 100 Meter entfernte Königsscheibe abgegeben. Dabei wurden 20 Zehnen erzielt. Norbert Melzer ist seit 23 Jahren Mitglied der Gilde. Über die Hälfte dieser Zeit wirkte er im Ehrenamt als Spieß der Gardekompanie. Im vorigen Jahr wählten ihn die Gardisten zum neuen stellvertretenden Kompanieführer. Der Gildekönig betreibt seit Jahren die Esso-Tankstelle in Lüchow und wohnt in Lübbow.

Als Adjutanten des neuen Königs fungieren Friedhelm Dau und Rüdiger Manthey. Über die Hälfte der Zehnen schossen Mitglieder der Gardekompanie. Am Königsschießen hatten außer Konkurrenz auch Soldaten und eine Soldatin des Patenschaftsverbandes der Stadt Lüchow, also des Panzer­aufklärungslehrbataillons 3 Lüneburg, teilgenommen.

Bevor es am Montag um den neuen Lüchower Schützenkönig ging, stand bei der Gilde die Ehrung von verdienten Mitgliedern an. Diese nahm Ewald Meyer als Vorsitzender des Kreisschützenverbandes im Ratskeller vor. Er ehrte Hans Brünger und Alfred Behrens – beide Gardisten. Großen Applaus erhielt Hans Brünger. Er sei 19 Jahre das Gesicht der Lüchower Schützengilde gewesen – geradlinig, traditionsbewusst, ehrlich und mit offenem Ohr, lobte Meyer den Geehrten. Obendrauf gab es die silberne Präsidentennadel des Landesverbandes. Dirk Feuerriegel, Nachfolger von Hans Brünger, zollte ebenfalls seinen Respekt. Er könne sich nicht tief genug verneigen. Auch deshalb, fügte er schmunzelnd an, weil er nun wisse, welche Verantwortung auf dem Amt liegt. Alfred Behrens erhielt die Ehrennadel des Deutschen Schützenbundes in Gold. Er ist seit 60 Jahren Mitglied der Schützengilde.

Zum Kinderschützenfest am vergangenen Sonntag gab es einen personellen Nachtrag. Gerd Gersema übergab die Leitung nach zwölf Jahren an Mathias Schiel. In einer kurzen Rede erklärte er, die Aufgabe habe ihm Freude gemacht, denn an diesem Sonntag seien auch die Eltern und Großeltern mit dabei. Gersema habe elf Kindermajestäten gekrönt, viele Kinder begleitet und sich dabei immer auf ein gutes Team verlassen können. Aus den Händen von Oberst Feuerriegel gab es zum Dank einen Gutschein.

„Wie die Zeit vergeht“, meinte der scheidende König Hans-Jörg Böde hinsichtlich seiner zurückliegenden Amtszeit. Viele Erlebnisse blieben ihm in guter Erinnerung. Böde nutzte die Zeit aber auch für mahnende Worte: Tradition stehe in Verbindung mit Veränderung. Es gelte als Ziel, die Schützengemeinschaft für kommende Generationen zu erhalten.

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