Schutz vor Winderosion
lk Lübbow/Lemgow. Aktuell finden in den Gemeinden Lübbow und Lemgow Pflegearbeiten an Windschutzhecken statt. Dabei handelt es sich um Strauch-Baumhecken, die in den 1960er- und 70er-Jahren im Rahmen von Flurbereinigungsverfahren angepflanzt wurden, um landwirtschaftliche Flächen vor Winderosion zu schützen. Zur Umsetzung des Projektes arbeiten die Gemeinden mit dem NLWKN-Projektbüro (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz), der Kooperativen Naturschutzstation Wendland-Drawehn, Hans-Jürgen Kelm und der Unteren Naturschutzbehörde zusammen. Erste Abstimmungen dazu fanden bereits vor zwei Jahren statt.
Hecken müssen in gewissen Zeitabständen gepflegt werden. Dies ist bei vielen Windschutzhecken in der Vergangenheit jedoch nicht erfolgt, sodass die Strauchschicht von den hochgewachsenen Bäumen unterdrückt wird. Die Pflanzungen wurden außerdem partiell zu dicht und mit standortfremden Heckenpflanzen durchgeführt, was langfristig zu Problemen führt. Der Bedarf zur Heckenpflege ergibt sich weiterhin aus Gründen der Verkehrssicherungspflicht, da sich der Großteil der Hecken sowie die angrenzenden Wege im Eigentum der Gemeinden befinden. Das Erfordernis des Heckenumbaus ist auch dem Managementplan des FFH-Gebiets „Landgraben und Dummeniederung“ zu entnehmen, welches ein Niederungsgebiet mit naturraumtypischen Wald- und Grünlandbiotopen auf Niedermoor und feuchten Mineralböden, durchzogen von Bächen und von begradigten Fließgewässern sowie Gräben ist. Ein Auslichten der Baumreihen ist nötig, um gebietsfremde Gehölze durch standortheimische Pflanzen zu ersetzen. Den Sträuchern wird wieder Raum und Licht zur Entwicklung gegeben. Dies fördert auch die heckenbewohnenden Vogelarten wie zum Beispiel Neuntöter oder Sperbergrasmücke. Eine Besonderheit stellt eine „durchgewachsene Hecke“ in der Gemeinde Lübbow dar. Auf den umliegenden Grünlandflächen befinden sich Brutgebiete des Kiebitzes. Die hochgewachsenen Bäume sollen hier im mittleren Bereich fast vollständig entfernt werden, Sträucher und kleinere Gehölze bleiben erhalten. Dadurch werden Ansitzwarten für Greifvögel, welche Küken und brütende Elterntiere schlagen würden, entnommen.