Kreiselternrat traf sich im Niedersächsischen Landtag mit Abgeordneten
lk Hannover. Nicht nur Schülerinnen und Schüler interessieren sich für Zusammenhänge und die Fragestellungen, die sich für sie mit der anstehenden Europa-Wahl ergeben. „Auch Eltern haben viele Fragen, die sich mit der verheerenden Bildungssituation in unserem Land, vor allem für unseren Landkreis darstellen“, sagt Bianca Schulz, Vorsitzende des Kreiselternrates. Daher organisiere man jährlich eine Podiumsdiskussion mit Vertretungen aus Politik und Verwaltung. In diesem Jahr wird diese am 30. Mai stattfinden, kündigt Schulz bereits an. Sie und weitere Elternvertreter waren vor Kurzem auch einer Einladung in den Landtag in Hannover gefolgt. Ziel war die Sitzung des Kultusausschusses.
Eines der Themen war, die Schließung der verbliebenen Förderschulen von 2027 auf 2030 zu verschieben. „Wir Eltern können uns nicht vorstellen, dass in drei Jahren sämtliche Schulgebäude auf sämtliche Ansprüche und Bedarfe verschieden eingeschränkter Kinder hin umgebaut sein werden“, sagt Schulz, die zudem bedauerte, dass die Sitzung schneller beendet war als erwartet, weil Tagesordnungspunkte verschoben wurden. Die Enttäuschung hätten auch die Diskussionspartner, der Kultusausschussvorsitzende Pascal Mennen (Grüne) und der SPD-Abgeordnete Philipp Meyn (SPD), geteilt.
„Ihre anfängliche Euphorie, endlich nötigste Entscheidungen treffen zu können, wurde durch die langsam mahlenden Mühlen der Politik zumindest gedämpft“, so der Eindruck der Vorsitzenden des Kreiselternrates. Man brauche Geduld, hätten die Landtagsabgeordneten bei der Besichtigung des Landtages erklärt. In der Diskussion konnten die Eltern ihre Anliegen darstellen: die Neuausrichtung der Ausbildung von Lehrkräften, Inklusion und unter anderem der Mangel an Plätzen für Kinder mit besonderem Bedarf, Mangel an Förderlehrkräften, Mangel an Diagnostik, Mangel an Räumen. Der Kreiselternrat bedankte sich für den „sehr ehrlichen und offenen Austausch und die großzügig bemessene Zeit“.
Hannover habe man jedoch desillusioniert und etwas ratlos verlassen. „Die Abgeordneten verfügen über zu wenig Kenntnisse in den Bereichen, die sie zu entscheiden haben, zu viele Fragen tun sich auf“, meint Bianca Schulz. Ihr Eindruck zudem: „Entscheidungsprozesse ziehen sich so über Monate hin, zum Teil werden Dinge verabschiedet, die da schon veraltet sind. Schnell und einfach geht nicht.“