Sicher unterwegs bei Eis und Schnee

Autofahren im Winter: Tipps für entspannte Fahrt trotz widriger Bedingungen

lk/bv Lüchow-Dannenberg. Und zack – ist die Kälte zurück: Der heftige kurze Wintereinbruch sorgte am Wochenende für zahlreiche Unfälle, auch im Kreisgebiet. Merke: Der Winter ist noch nicht vorbei. Erst am 20. März endet er offiziell, und auch danach kann es jederzeit wieder zu Kälteeinbrüchen kommen. Deswegen gibt der Kiebitz an dieser Stelle noch mal Tipps und Sicherheitshinweise zum Fahren bei Eis und Schnee.

Auch wenn‘s nervt: Bevor Sie losfahren, müssen Sie das Auto komplett von Eis und Schnee befreien. Das ist so vorgeschrieben. Denn nur, wer gute Sicht hat, kann auch schnell reagieren. Außerdem dürfen hinterherfahrende Autos nicht durch herabfliegenden Schnee oder Eis gefährdet werden. Deswegen gehören Eiskratzer und Auto-Schneebesen zurzeit in jedes Fahrzeug.

Außerdem gilt: Die Geschwindigkeit unbedingt anpassen und genügend Abstand zum Vordermann halten. Niedertouriges Fahren im hohen Gang erleichtert das Weiterkommen auf glatten Straßen – die Reifen bauen dann besseren Grip auf. Deshalb unser Tipp: bei Glätte beispielsweise im zweiten Gang anfahren.

Kurze Bremsprobe machen, Gefühl entwickeln

Wenn keine Gefahr für andere besteht, können Sie gelegentlich eine kurze Bremsprobe auf freier Strecke machen. Dadurch bekommt man ein Gefühl für die Straßensituation und den Bremsweg auf glatter Fahrbahn. Aber seien Sie dabei sehr vorsichtig: Der Bremsweg kann bis zu fünf Mal so lang sein wie auf trockenem Asphalt.

Machen Sie keine ruckartigen Lenkbewegungen. Und wenn das Fahrzeug auf gerader Strecke trotzdem ins Schleudern kommt: auskuppeln, bremsen und schnell, aber gefühlvoll gegenlenken. Das „Elektronische Stabilisierungsprogramm“ ESP hilft, wie gesagt, beim Stabilisieren des Autos. Und wenn das Fahrzeug nicht mehr reagiert, hilft nur eine Vollbremsung.

Bei neueren Autos, egal ob mit Automatik oder mit Schaltgetriebe, sorgt in der Regel die Elektronik für eine gewisse Traktionskontrolle. Dennoch sollte beim Anfahren auf Glätte besonders behutsam Gas gegeben werden.

Bei winterlichen Bedingungen sollten Automatikautos nicht mit Sporteinstellung gefahren werden. Sie führt nämlich zu einem höheren Ausfahren der Gänge, was auf Glätte nicht hilfreich ist.

Und sollte das Auto in der Kurve aus der Bahn geraten: keine hektischen Manöver versuchen, sondern fest und nachhaltig auf die Bremse treten – der sogenannte „Bremsschlag“. Tipp: Dabei am Steuer entspannt bleiben und nur sanft korrigieren. Meist reichen wenige km/h Temporeduktion, und das Auto ist wieder kontrollierbar.

Besondere Vorsicht ist bei schwankenden Temperaturen um den Gefrierpunkt geboten. Denn dann kann sich die Fahrbahnoberfläche ständig verändern.

Bei Eisregen oder Blitzeis hilft nur: Fahrzeug stehen lassen

Besonders problematisch: Ist die Fahrbahn mit Eis überzogen, etwa nach Eisregen, hilft nur eins: Auto stehen lassen und Streudienst abwarten. Denn die Haftung zwischen Reifen und Straße ist gleich null. Und man driftet auch schon bei minimaler Geschwindigkeit unkontrolliert umher.

Die Geschwindigkeit muss logischerweise immer den herrschenden Witterungsverhältnissen angepasst werden. Auch wenn es vor Ort ein explizites Tempolimit gibt, dürfen Autofahrende bei Schneefall und bei vereisten Straßen immer nur so schnell fahren, dass sie ihr Fahrzeug beherrschen. Laut StVO ist „die Geschwindigkeit insbesondere den Straßen-, Verkehrs-, Sicht- und Wetterverhältnissen … anzupassen“. Das kann, je nach Umständen, auch deutlich langsamer als gesetzlich erlaubt sein. Last, not least: Ist die Sicht­weite bei Schneefall geringer als 50 Meter, gilt tatsächlich eine Geschwindigkeitsbegrenzung: Dann darf nicht schneller als 50 km/h gefahren werden.

Packen Sie auf längeren Fahrten sicherheitshalber eine Notfall-Winterausrüstung ein – warme Decken, Sand, Snacks, Schaufel. Wenn es in die Berge geht, können dazu auch Schneeketten oder Schneesocken zählen – oder ein einfaches Stück Teppich beziehungsweise eine Matte. Damit bringen Sie wieder Grip unter die Antriebsräder, sollten Sie sich einmal fest­gefahren haben.

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