Tanzende Drachen am Dömitzer Elbdeich

Gelungenes kleines Fest des Jugendclubs bei idealen Bedingungen

rs Dömitz. 18, 19 Grad Celsius Außentemperatur, trocken, Sonnenschein, bizarre Wolkenformationen und ein frischer Wind von Westen. Ideale Bedingungen herrschten am Sonntag beim Dömitzer Drachenfest, dem einzigen der Region, am Elbdeich nahe der Festung. Schon kurz nach dem Beginn des dreistündigen Festes belebten Dutzende bunte Drachen aller Couleur den Himmel mit ihren durch Luftströmungen und Lenkbewegungen der Leinenhalter ausgelösten Tänzen – ein Spektakel, dass die vielen Flaneure, die Dömitz an diesem Tag besuchten, mit Staunen und dem Schwelgen in Kindheitserinnerungen goutierten.

„Drachen steigen am höchsten gegen den Wind – nicht mit ihm“, wusste schon Winston Churchill. Oder, wie ein chinesisches Sprichwort besagt: „Der Drache lehrt: Wer hoch steigen will, muss es gegen den Wind tun.“ Das merkten die überwiegend jugendlichen Drachenlenker rasch – und stemmten sich am Deich rücklings in den Wind um den das gerahmte Papier, Textil respektive den Kunststoff in der Höhe zu halten. Das gelang nicht immer. Vor allem Lenkdrachen haben ihre Besonderheiten. Und so sausten zahlreiche Objekte immer wieder herab, sodass sich die Gruppe aus Sicherheitsgründen über mehrere hundert Meter auseinanderzog.

„Ein gelungenes Drachenfest“, kommentierte Kathleen Scheper, die die Veranstaltung als Leiterin des örtlichen Jugendclubs erneut organisiert hatte. Dazu hatte Scheper – unterstützt durch Diana Friedrich – auch Stände errichtet, an denen man in einer Drachenbauwerkstatt beim Bau und der Verzierung selbst Hand anlegen konnte. Der Andrang dort war so groß, dass die 30 Bausätze, die man vorbereitet hatte, nach einer knappen Dreiviertelstunde abgegeben waren. Nachschub war nötig. Und auch das Kaffee- und Kuchenbüfett, dass Schülerinnen und Schüler der 11. und 12. Klassen des Gymnasialen Schulzentrums betreuten, um ihre Jahrgangskassen zu bestücken, zeigte sich dauerhaft belebt.

Wer selbst einen Drachen steigen lassen will, der sollte berücksichtigen: Ein Mindestabstand von 600 Metern zu Strommasten und Freileitungen ist einzuhalten, da von Freileitungen elektrische Spannung auf die Drachenschnur überspringen kann. Sollte sich ein Drachen dennoch in einer Freileitung verfangen, ist die Schnur sofort loszulassen. Es dürfen auf keinen Fall selbst Versuche unternommen werden, den Drachen zu befreien. Dabei besteht Lebensgefahr. Drachen dürfen maximal 100 Meter hoch steigen. Bei nahendem Gewitter ist der Drachen sofort einzuholen, da feuchte und nasse Kunststoffschnüre den Blitz zum Drachengriff leiten könnten.

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