Tod und Sterben

de Ridder zu Gast beim Archiv

lk Groß Heide. „Vom Tod wissen wir nichts.“ Das schrieb der Schweizer Schriftsteller und Pfarrer Kurt Marti: „Seriös bleibt allein die Tautologie: Der Tod ist der Tod ist der Tod.“ Einfach fasst es der Philosoph Andreas Tenzer zusammen: „Der Weise verliert die Angst vor dem Tod vor dem Tod.“ Tod ist das letzte Loslassen. Loslassen fällt schwer. Für die Sterbenden wie für die nahen Menschen. Ob Kranken und Sterbenden bei diesem Loslassen Hilfe zuteil werden darf, war lange umstritten. Michael de Ridder gehört zu den Ärzten, die jahrelang für das Recht auf Hilfe und selbstbestimmtes Sterben gekämpft haben. Im Februar 2020 gab der 2. Senat des Bundesverfassungsgerichts ihm und seinen Mitklägern in weiten Teilen Recht. In den Leitsätzen des Urteils steht: „1a: Das allgemeine Persönlichkeitsrecht … umfasst als Ausdruck persönlicher Autonomie ein Recht auf selbstbestimmtes Sterben.“ Und: „1c: Die Freiheit, sich das Leben zu nehmen, umfasst die Freiheit, hierfür bei Dritten Hilfe zu suchen und Hilfe, soweit sie angeboten wird, in Anspruch zu nehmen.“ Ein Gesetz, das diesen Anspruch einlöst, wird gerade im Bundestag diskutiert.

Wie fühlt sich ein Arzt oder eine Ärztin in solch einer Entscheidungssituation? Was bedeutet es für ihn und sein beziehungsweise ihr Leben, so oft mit dem Tod konfrontiert zu sein? Wie geht man damit um? Darüber gibt de Ridder, der als Internist jahrelang die Rettungsstelle des Berliner Urban-Krankenhauses leitete, am Freitag, dem 18. November, ab 19 Uhr beim „Archiv der unveröffentlichten Texte“ in Groß Heide in der Gaststätte Schulz Auskunft. Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten. Ein-Mund-Nasen-Schutz ist mitzuführen.

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