Verwirrung bei der Feuerwehr …

Serie Feuerwehr – Pressesprecher klärt auf: Die Blauröcke sind kein Verein

hbi Lüchow-Dannenberg. Orts- und Kreisfeuerwehr, Kreisfeuerwehrbereitschaften, Fördervereine und Feuerwehrverbände – die Strukturen bei den ehrenamtlichen Brandschützern sind kompliziert und nicht für jedermann klar ersichtlich. Wir versuchen, ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen.

Um eines vorwegzunehmen: Die Freiwillige Feuerwehr ist KEIN Verein. Sie sind Einrichtungen der kommunalen Selbstverwaltung in Trägerschaft der jeweiligen Samtgemeinde. Die Kommunen haben gemäß Brandschutzgesetz die Aufgabe, eine leistungsfähige Feuerwehr aufzustellen, auszurüsten und zu unterhalten. Dafür werden in Lüchow-Dannenberg ehrenamtliche – also unbezahlte – Freiwillige mit entsprechender Ausrüstung ausgestattet: Schutzkleidung, Einsatzfahrzeuge mit entsprechender Ausrüstung und Feuerwehrhäuser. Mannschaft und Gerät bilden so die Freiwillige Feuerwehr einer Samtgemeinde, die sich aus zahlreichen Ortsfeuerwehren zusammensetzt. Bei vielen Ortsfeuerwehren haben sich zudem Fördervereine entwickelt, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, die kameradschaftlichen Belange der Ortsfeuerwehr zu fördern und zu unterstützen. Diese Fördervereine sammeln Spenden und finanzieren damit Dinge, die eine Samtgemeinde eben nicht finanziert, wie etwa Freizeitkleidung, Veranstaltungen der Kameradschaftspflege und Ähnliches. Darüber hinaus definiert das Brandschutzgesetz Aufgaben, die über den Betrieb einer „normalen“ Feuerwehr hinausgehen: Feuerwehrbereitschaften für den überregionalen Einsatz, Ausbildung der Feuerwehrleute sowie die Einrichtung und den Betrieb der feuerwehrtechnischen Zentrale und mehr. Diese übergemeindlichen Aufgaben werden vom Landkreis wahrgenommen und sind Bestandteile der Kreisfeuerwehr.

Und dann gibt es da noch die Feuerwehrverbände. Hier kennen wir den Deutschen Feuerwehrverband als bundesweite Dachorganisation, die Landes- und Kreisfeuerwehrverbände.

Diese Feuerwehrverbände verstehen sich als Interessenvertretung der Feuerwehrleute, aber auch der Feuerwehren, und unterstützen die angeschlossenen Feuerwehren bei der Wahrnehmung ihrer Interessen gegenüber Politik, Verwaltung und Wirtschaft. Ein Feuerwehrverband ist wie eine Gewerkschaft für die Feuerwehrleute zu verstehen. Dabei sind diese Feuerwehrverbände unabhängige und selbstständige Vereine, auch wenn sich im Vorstand eines Verbandes zumeist Führungskräfte aus den Feuerwehren finden. Es ist durchaus nicht unüblich, dass ein Kreisfeuerwehrverband vom Kreisbrandmeister als Verbandsvorsitzendem geführt wird, so ist es auch in unserem Landkreis.

Der Kreisfeuerwehrverband unterstützt neben der Interessenvertretung und Lobbyarbeit die Feuerwehren im Landkreis aber auch bei ihrer täglichen Arbeit immer dann, wenn es über die Grenzen von „Retten, Löschen, Bergen, Schützen“ hinausgeht. Der Kreisfeuerwehrverband Lüchow-Dannenberg etwa betreibt massive Mitgliederwerbung und unterstützt so die Feuerwehren in den Gemeinden. Aber auch spezielle Aus- und Weiterbildungen werden durch den Verband organisiert und angeboten. In Gesprächen mit Arbeitgebern versucht man, mehr Verständnis für die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehren zu schaffen, um so wichtige Dinge, wie Freistellung von der Arbeit, zu erreichen. Auch um die Interessen der einzelnen Feuerwehrleute kümmert sich der Verband. So ist man derzeit in Lüchow-Dannenberg um ein Programm bemüht, was den Feuerwehrleuten verschiedene Vorteile im Alltag ermöglichen soll. So setzt sich der Kreisfeuerwehrverband an vielen Stellen für die Freiwilligen Feuerwehren und die ehrenamtlichen Brandschützer/innen im Landkreis ein und sorgt für eine nachhaltige Verbesserung des abwehrenden Brandschutzes – eine Gewerkschaft eben.

Dieser Beitrag wurde unterstützt durch Avacon.

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