War 2020 doch besser als gedacht?

Kiebitz-Umfrage: Menschen erzählen aus ihrem Corona-Jahr

bm/duh Regional. Trennung, Trauer, Hoffnung, diese drei Schlagworte fallen uns zuerst ein, wenn wir an das vergangene Jahr zurückdenken. Es gibt aber auch Menschen, für die das Jahr 2020 mit schönen Erlebnissen verbunden ist, die das Jahr nicht am liebsten aus ihrem Gedächtnis streichen möchten. Wie Familie Schulz aus Gledeberg, die seit sechs Wochen zu dritt ist. Da wurde nämlich Sohn Thorge geboren. „Daher haben wir den Lockdown als gar nicht so schlimm empfunden und denken auch jetzt noch so. Wir hatten viel Zeit für uns und nun auch für das Baby. Manchmal ist es auch etwas schade, dass ich Thorge zum Beispiel nicht meinen Arbeitskollegen persönlich vorstellen kann, andererseits habe ich viel Ruhe, und das bekommt uns gut“, erzählt Mutter Carola.

Für Adwand Köhler aus Langendorf hatte der coronabedingte Lockdown im Frühjahr eine unerwartete Überraschung parat: Adwand und seine Frau Petra Seeberger waren nach 20-jährigemAufenthalt in Italien nach Deutschland zurückgekommen. In Langendorf hattensie bereits eine Immobilieerworben. Mitten in dieUmsiedlungsvorbereitungen kam dann der Lockdown. „Wir standen vor der Situation, nicht mehr rausgehenzu können und zu dürfen. Meine Idee war dann: Wenn ich nicht nach draußen gehen kann – warum gehe ich dann nicht nach innen. Daraufhin habe ich dann wieder angefangen, mich mit Meditation und meditativen Übungen zu befassen. Etwas, was ich 15 oder 20 Jahre vergessen oder nicht mehr praktiziert hatte. Durch diese Meditation bin ich in eine Stimmung gekommen, die mir entfallen war, die aber ein außergewöhnliches Glücksgefühl in mirhervorgerufen und eine Nähe zur Natur gebracht hat.“Dieses Glücksgefühl warverbunden mit einer intensiveren Wahrnehmung seiner Umgebung und hat ihn die Strapazen des dann doch möglichen Umzugs im Sommer gut überstehen lassen.

Nico Hentschel und Freundin Sarah Fandrich hatten nach eineinhalbjähriger Sucheendlich einen Resthof inLanze gefunden, den siewährend des ersten Lockdowns angefangen hattenzu renovieren. „Wir hattenja Zeit. In den Urlaub fahren ging nicht, und wir haben diese Zeit effektiv genutzt“, erzählt Hentschel. Für beide wurde damit ein lang gehegter Traum wahr. „Sarah hat nun Platz für ihre Pferdeund ich für meine Oldtimer.“

Profitiert vom Lockdownhat auch der SV Lemgow/Dangenstorf: Vorsitzender Nico Schütt nutzte, zusammen mit den Mitgliedern,die Zeit für eine Renovierung des Vereinsheims in Dangenstorf. Auch der Fußballplatz in Schweskau bekam eine neue Flutlichtanlage. „Schade ist es natürlich, dass der Spielbetrieb komplett ausfällt. Während des zweiten Lockdowns nutzen wir die Zeit, um den Parkplatz vor dem Spielfeldin Dangenstorf zu erweitern. Damit es im kommenden Jahr hoffentlich wieder normal weitergehen kann.“

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