Zweiter Exerzierabend der Dannenberger Schützengilde

Tänze, Ehrungen, Märsche

rs Dannenberg. Der Aufgalopp ist vollzogen. Auch ihren zweiten Exerzierabend verlebte die Dannenberger Schützengilde am Sonnabend tadellos. Wobei sowohl die Begrifflichkeiten „exerzieren“ als auch „Abend“ in diesem Jahr nicht zutreffend waren. Denn das Üben von Kommandos, die Handhabung des Gewehrs und Ähnliches konnte ausfallen – einen ­Zapfenstreich, bei dem jeder Handgriff und jeder Schritt sitzen muss, gibt es schließlich nicht (s. Seite 11). Und begonnen hatte man den zweiten Übungstag bereits um 13.45 Uhr mit dem Antreten am Waldemarturm. Dies musste wegen des straffen Programms, das die Schützenbrüder sich jedes Jahr aufs Neue auferlegen, auch so sein. Die vergleichsweise langen Marschwege wollen geübt werden. Und so mancher Schütze beschloss am Abend – man ist das Marschieren nach drei Jahren Zwangspause kaum noch gewohnt –, das Schuhwerk kurzfristig tauschen zu wollen. Bei Temperaturen von um die 30 Grad ging es – begleitet von der Langendorfer Blasmusik – durch die Stadt zum Johanniterhaus, wo die Bewohnerinnen und Bewohner schon in einem schattigen, festlich geschmückten Bereich des ­Außengeländes auf die Schützenbrüder nebst Kapelle warteten. Kaum hatte man die Marschformation aufgelöst, stellten sich Gardisten, Jäger und „Schwarze“ für ihren Gesangsauftritt auf, welchen Ehrenpräsident Wolf Dürner akkurat leitete. Natürlich gab es das Gildelied zu hören – und auch das „Niedersachsenlied“ durfte am sich derzeit massiv verändernden Johanniterhaus nicht fehlen. Eine besondere Aufwartung erhielt dabei die Bewohnerin Waltraut Krenz, die über Jahrzehnte die Gildefotografin war und noch heute Mitglied ist. 1978 bildete sie mit ihrem Mann ­Ottfried Krenz das Königspaar. Weiter ging es zum Schießstand, wo das Bestmännerschießen, das am Sonnabend davor begann und am Dienstag fortgeführt wurde, seinen Abschluss finden sollte. Knapp drei Dutzend Schützen (33) dürfen morgen auf die Königsscheibe anlegen, um einen Nachfolger für König Thorsten Pils zu ermitteln, welcher um 19 Uhr feierlich proklamiert wird.

Und schon ging es zum nächsten Programmpunkt: Man marschierte – mit einer Station bei Hans-Ulrich Brinkmann, Ehrenkapitän der Garde, der vor 45 Jahren mit seiner Sabine das Königspaar stellte –, um in der Alten Post eine Versammlung abzuhalten, bei der nach dem Fahneneinmarsch Ehrungen, Orden und die Vereidigung von vier neuen Gilde-Mitgliedern anstand. Vorab erläuterte Präsident Sven Stoedter den Anwesenden noch einmal den Ablauf des Schützenfestes und die Notwendigkeit der diesjährigen Änderungen. Er machte aber auch klar: „Wir wollen unser altes Schützenfest wiederhaben.“ Vor dem Hintergrund der andauernden Pandemie machte Stoedter den Schützen das Angebot, sich sowohl vor der heutigen Königsvesper als auch am morgigen Königsdonnerstag freiwillig und kostenfrei vom DRK testen lassen zu können. „Für unsere und die Sicherheit anderer.“ Schließlich dürfte der morgige Zug an die 350 Marschierer umfassen – darunter viele Gastvereine, auch eine achtköpfige Delegation aus dem vom Hochwasser betroffenen Rheinbach. Auch zur veränderten Marschstrecke – der Birkenhof ist geschlossen, das Frühstück gibt es am Hannoveraner – gab Stoedter letzte Instruktionen. ↔Seite 15

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