Hitzacker

Das große Glück im Café Edelweiß

Menschen, die 70 Jahre lang verheiratet sind, haben die meiste Zeit ihres Lebens gemeinsam verbracht. Der Begriff Gnadenhochzeit rührt daher, dass den Eheleuten Gottes Gnade zuteil wird, die ihnen nicht nur eine harmonische Ehe, sondern auch ein langes Leben beschert hat. Das gemeinsame Leben von Giesela und Gerhard Weinlich begann allerdings schon vor 71 Jahren – 1949. Die frisch Verliebten tanzten damals zu Rudi Schurikes Schlager „Wenn bei Capri die rote Sonne im Meer versinkt …“, im Café Edelweiß, in Wittenberge an der Elbe. Am 4. Dezember 1949 verlobten sich die damaligen Kollegen – und nach der seinerzeit üblichen Wartezeit von einem Jahr gaben sie sich am 11.11.1950 um 11.11 Uhr in Remscheid das Jawort. „Die närrische Uhrzeit war wohl eher Zufall“, berichtet Tochter Andrea, eines von zwei Kindern der Weinlichs – sie hat noch den älteren Bruder Volker. Heute lebt das Paar in der Seniorenwohnanlage in Norderstedt. Aber Jahrzehnte ihres Lebens verbrachte die Familie in Hitzacker.

Stadt schreibt Geschichte(n)

Wer weiß denn schon, dass Liborius Kleppin 1534 im Pfarrhaus von Hitzacker lebte, obwohl die Pfarrstelle noch besetzt war von Busso Predöhl, dem letzten katholischen Kaplan? “Kleppin ist der Erste, von dem wir wissen, dass er dort lebte. Und von allen anderen – bis heute – wissen wir es auch, dank sehr genauer Recherchen”, erläutert Klaus Lehmann, Leiter des Heimatmuseums und Initiator der Aktion “Häuser erzählen”: Auf kleinen Fahnen, die an den historischen Gebäuden auf der Insel genannten Altstadt von Hitzacker angebracht wurden, wird mit einem kurzen, informativen und oft amüsanten Text über das jeweilige Haus berichtet.