„Eine Fusion, die bis heute funktioniert“

Freiwillige Feuerwehr Tüschau/Krummasel feiert 120-jähriges Bestehen

bm Sallahn. Die Freiwillige Feuerwehr Tüschau/Krummasel (FFW) blickt auf eine ereignisreiche Geschichte zurück und möchte diese am kommenden Wochenende gebührend feiern. Dafür hat sich die FFW viel vorgenommen: Denn zum einen feiern die Blauröcke ihr 120-jähriges Bestehen. Und außerdem richtet die Wehr den traditionellen Samtgemeinde-Feuerwehrtag aus, der ebenfalls am kommenden Wochenende stattfindet.

„Die Feuerwehr Tüschau/Krummasel ist aus drei Wehren entstanden: der Feuerwehr Sallahn, die 1893 gegründet wurde, und den Wehren Tüschau und Krummasel, die jeweils 1903 gegründet wurden. Darauf bezieht sich auch unser Jubiläum. Und daher zählt für uns 1903 als Gründungsjahr“, informiert Ortsbrandmeister Jörg Fischer-Glimm über den damaligen Zusammenschluss. Dieses besondere Jubiläum möchte die Wehr am Sonnabend, dem 3. Juni, und am Sonntag, dem 4. Juni, zusammen mit dem SG-Feuerwehrtag feiern. Die heutige Wehr Tüschau/Krummasel ist eine Ortsfeuerwehr, die der Samtgemeinde Lüchow angehört. Zu den besonderen Anschaffungen zählte 1972 ein Opel Blitz, den die Feuerwehr Krummasel aus Eigenmitteln beschaffte. „Bis dahin hatten alle Feuerwehren nur einen Schlepperanhänger.“

1979 wurde aus Eigenmitteln ein Spritzenhaus gebaut, um die Spritze entsprechend unterzustellen.

1987 fusionierte die Wehr Sallahn mit der Tüschauer Wehr. „Durch diesen Zusammenschluss bekamen die Tüschauer ihr erstes Fahrzeug: einen Ford Transit, der bis 2011 im Einsatz war und dann an die Löschgruppe Volzendorf weitergegeben wurde. Außerdem führte die Tüschauer Wehr dieses Fahrzeug regelmäßig auf Feuerwehrtagen in ganz Niedersachsen vor, weil es das erste von Ford gebaute Fahrzeug dieser Art war.“ Um das Fahrzeug unterzustellen, musste das Spritzenhaus in Tüschau erweitert werden. Auch das geschah wieder aus Eigenmitteln, wie Fischer-Glimm erzählt. „Nur das Klapptor wurde von der Samtgemeinde bezahlt.“

Die Fusion zwischen den Wehren Tüschau und Krummasel erfolgte 2009. „Eine Fusion, die bis heute erfolgreich funktioniert.“ Damit funktioniert auch ein Zusammenschluss von nunmehr drei Feuerwehren, die ein Gebiet von fünf Dörfern und einem großen Waldgebiet umfassen.

Als eine der ersten Feuerwehren im Kreisgebiet bekam die Wehr Tüschau/Krummasel 2011 ein wasserführendes Fahrzeug, ein TSFW, das einen Wassertank für 750 Liter Wasser enthielt. Dafür brauchte man erneut ein größeres Gerätehaus. In den Jahren 2015 bis 2016 entstand die neue Fahrzeughalle – mit Schulungsräumen für die Feuerwehr im Tüschauer Dorfgemeinschaftshaus. „Auch bei diesem Bau wurde viel in Eigenleistung erbracht. Das Grundstück erwarb die Gemeinde Küsten.“

Der Waldbrand im Gartower Forst 1975 ist sicherlich einer der besonders erwähnenswerten Einsätze in der Geschichte der drei Wehren. In der Zeit von 1999 bis 2009 war die Freiwillige Feuerwehr Krummasel zudem in der Kreisbereitschaft in den Waldbrandzug integriert. Deren erster Einsatz war der Waldbrand in Prezelle. Beim Elbe-Hochwasser 2002 wie auch bei den Hochwassern in den Jahren 2006 und 2013 waren die Wehren Tüschau und Krummasel über mehrere Tage im Einsatz. „Seitdem sind wir im dritten Zug der Samtgemeinde Lüchow und damit zuständig für die Befüllung von Sandsäcken“, so Fischer-Glimm.

Heute zählt die Wehr insgesamt 120 Mitglieder, untergliedert in drei Abteilungen. Davon sind 42 Aktive, 15 Passive in der Altersabteilung und 63 fördernde Mitglieder.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert