Aushängeschild feiert Geburtstag

30 Jahre Wendland-Therme Gartow – am Freitag großes Sommerfest

rs Gartow. In Gartow gab es seit 1966 das Waldbad. Anfang der 1980er-Jahre legte der damalige Samtgemeindedirektor Hans Borchardt die ersten gedanklichen und politischen Grundsteine, um dieses Bad weiter zu entwickeln. Es war durch die Untersuchungen des Salzstockes in Gorleben allgemein bekannt, dass es in der Region ein ­Soleaufkommen gibt. Dieses wird noch heute mit einer bergbaurechtlichen Geneh­migung gefördert und genutzt. Borchardts Vorbild war die Jod-Sole-Therme in Bad Bevensen. Die Planungen begannen und immer mehr gute Ideen flossen ein. Mithin wurde das ursprünglich geplante Gebäude größer und kostenintensiver als ursprünglich ­gedacht. Letztlich wurde ein Freizeitbad mit einer großen Rutsche versehen und von 1989 bis 1991 errichtet – auch zahlreiche regionale ­Firmen, etwa die Bethge GmbH aus Gorleben, waren daran beteiligt. Die Eröffnung wurde im März 1992 gefeiert. Die Kosten für den Bau der Wendland-­Therme – der Name war nach einem Ideenwettbewerb ­bewusst ­gewählt, um zu unterstreichen, dass es ein Bad für die gesamte Re­gion darstellt – ­beliefen sich damals auf 6 Millionen DM.

Die während der Bauphase stattfindende Grenzöffnung 1989 hatte für die Wendland-Therme zwei Seiten: Zum ­einen stiegen plötzlich die Materialpreise, die den Bau teurer werden ließen. Zum anderen hatte die Wendland-Therme in ihrer Anfangszeit so viele Besucher, dass solide schwarze Zahlen geschrieben werden konnten. Nachdem auch ähnliche Bäder in den neuen Bundesländern eröffneten, verlagerten sich die Besucherströme. In der Wendland-Therme stagnierten die Besucherzahlen oder gingen gar zurück. Man erkannte den Handlungs­bedarf und zögerte nicht, Geld in die Hand zu nehmen: Den nächsten großen Meilenstein erreichte die Wendland-Therme 2015, indem nach rund einjährigem Umbau der neu angebaute Saunabereich eröffnet wurde. „Die Wendland-Therme Gartow wurde durch ihre umfangreiche Sanierung das einzige Freizeit-, Spaß- und Wellnessbad in der Urlaubsregion Elbtalaue-Wendland und besitzt damit überregionale Bedeutung für die touristische Entwicklung der Re­gion. Auf das Ergebnis der Neugestaltung können wir stolz sein.“ Das hatte ­Gartows Samtgemeinde-Bürgermeister Christian Järnecke seinerzeit bei der offiziellen Eröffnung unterstrichen. Seitdem können insgesamt vier verschiedene Saunen (Blockhaus- und Panorama-Sauna auf dem ehemaligen Freibadgelände sowie Dampfbad und Bio­sauna) genutzt werden. Zudem stehen ein großer ­Saunagarten, Ruheoasen und die Erlebnisdusche zur Verfügung. Auch haben sich im Laufe der Jahre eine Massagepraxis, ein Fitnessstudio und ein Bistro etabliert. Alles in allem ein rundes Paket und ein Stück mehr an Lebensqualität für die hiesige Bevölkerung.

Mit der Umgestaltung in Richtung Sauna und Wellness hat die Wendland-Therme dem veränderten Freizeitverhalten der Bevölkerung Rechnung getragen. „Das Bad gewann mehr den Charakter ­eines Treffpunktes zur Kommunikation oder auch der Ruhe, in der man einfach nur die Seele baumeln lassen kann“, so Järnecke.

Die Sanierung des Kreisbades, bei der es sogar gelungen war, den Kostenrahmen von 4 Millionen Euro zu unterschreiten – 1,4 Millionen Euro waren vom Land gekommen –, hatte man bereits im Jahr 2007 angeschoben. In vielen Sitzungen habe man gemeinsam mit Fachleuten das Konzept entwickelt, das auch Einfluss auf die Fassade der Schwimmhalle, auf die Akustik und die Beleuchtung nahm. Zudem wurde das ­Foyer mit dem Gastronomiebereich neu gestaltet.

„Für jeden ist etwas dabei“, betont Sonja Petersen, die in der Samtgemeinde für das Spaßbad mit Wellness-Oase verantwortlich ist. Den gesamten Tag kann man hier gut mit der ganzen Familie verbringen.“ So ließe sich dann auch erklären, dass die Besucherzahlen wieder anzogen.

Und am kommenden Freitag soll nun ­anlässlich des 30-jährigen ­Bestehens groß ein Sommerfest ­gefeiert ­werden. ↔Seite 9

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