Konzerte „nicht von der Stange“

77. Sommerliche Musiktage Hitzacker haben begonnen – Thema „Zeit.Räume“

tj Hitzacker. Wenn in einem Raum etwas zeitlos wird – „diese Verwandlung ist ja Magie, und diese Magie wollen wir erlebbar machen“. So beschrieb Oliver Wille, Violinist und Intendant der Sommer­lichen Musiktage Hitzacker, am Eröffnungstag die Grundidee des Programms, das er für die 77. Ausgabe des Kammermusikfestivals gestaltet hat. „Zeit.Räume“ ist das Thema, bei dessen Gestaltung er den beteiligten Musikerinnen und Musikern viel Freiraum gelassen habe, eigene Ideen zu realisieren. Er wolle keine „Konzerte von der Stange“, erläuterte Wille den Gästen im Schwebezelt vor dem ­Verdo.

Der Keim dieser neun Tage Festivalprogramm gehe auf das Corona-Jahr 2020 zurück, in dem die (fast) komplette Unterbrechung des kulturellen Lebens Anlass geboten habe, über das Musikleben nachzudenken, mit dem Ziel, Inseln zu betreten, Räume und Auszeiten zu schaffen, „in denen wir uns auf das besinnen, was den Menschen im positiven Sinne ausmacht“, so Oliver Wille. „Was hat die Musik, die wir machen, mit uns selbst zu tun?“ – dieser Frage will sich das Festival nähern, indem es „traditionell bedeutende Kammermusik-Artefakte ­vergangener Epochen mit der Klangkunst der Gegenwart abgleicht“, wie es Dr. Christian Strehk, der Vorsitzende des Trägervereins, in der Begrüßung nannte.

Ausgangspunkt dafür war am Sonnabend das Projekt „Kokon“, in dem sich die Genres Musik, Tanz und Slam-Poetry trafen. Die Fäden, die das Festival aus diesem Kokon entwickelt, reichen weit in die Vergangenheit – um „1000 Jahre Lied“ geht es etwa heute bei einem Nachtkonzert auf dem Cello. Morgen ist die Camarata Bern mit einem speziell für die Räume des Verdo konzipierten Programms zu Gast, am Freitag ist die Ein-Personen-Oper „Die menschliche Stimme“ von Francis Poulenc zu erleben. Infos: www.musiktage-hitzacker.de

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