Marder im Motorraum

Wie man sich vor Bissattacken schützen kann

lk Regional. Zerbissene Schläuche und Zündkabel: Die Marderzeit hat begonnen. Besonders Mardermännchen sind beißwütig. Nehmen sie den Geruch eines anderen Marders wahr, legen sie alles daran, den fremden Bau zu zerstören. Unglücklicherweise ist der Motorraum der ideale Platz für ein warmes, sicheres Nest. Am häufigsten sind Bauteile wie Kühlwasser- und Scheibenwasserschläuche, Stromleitungen und deren Isolierung sowie Unterdruckschläuche für die Motorsteuerung von den Bissattacken betroffen. Wesentlich gravierender wirken jedoch die Folgeschäden, die durch die Marderbisse entstehen können. Diese werden oft nicht sofort bemerkt, können aber zu gefährlichen ­Situationen führen.

Durch angebissene Zündkabel funktionieren die Zündkerzen nicht mehr richtig. „Sobald sich die Motorkon­trollleuchte meldet, sollte umgehend die nächste Werkstatt angefahren werden, um Katalysatorschäden zu vermeiden“, rät Holger Henne von der TÜV NORD-Station Lüchow-Dannenberg. Bei beschädigten Kühlwasserschläuchen verliere das Fahrzeug schnell an Kühlflüssigkeit, was zu einer Überhitzung des Motors führen könne. Eine Beschädigung der Unterdruckschläuche verringere die Leistung des Motors. Dadurch könne der Bremskraftverstärker ausfallen, sodass die gewünschte Bremswirkung gegebenenfalls nicht erreicht und wesentlich mehr Kraft für das Bremsmanöver benötigt werde. Tagsüber lassen sich die nachtaktiven Einzelgänger nur schwer beobachten. Dennoch hinterlassen sie Hinweise im Nest – etwa Pfotenab­drücke, Haare oder Fäkalien auf der Karosserie oder im Motorraum, weiß Henne. Aber wie schützt man sich gegen die Marderattacken? Beispielsweise lässt sich mit engmaschigem Drahtgeflecht der Motorraum abdichten. „Manschetten aus hartem Kunststoff isolieren und schützen freiliegende Kabel und Schläuche. Scheinwerfer oder starke Lichtquellen stören die nachtaktiven Tiere. Auch Ul­traschallgeräte verscheuchen die heimischen Raubtiere.“ Eine der erfolgreichsten Methoden sei jedoch die Anwendung eines Elektroschockers: „Dabei werden kleine Elek­troplättchen mit der Autobatterie verbunden. Sie verbrauchen wenig Strom und die ­erzeugte Spannung ist für Mensch und Tier ungefährlich. Allerdings sollten die speziellen Plättchen nur von einem Fachbetrieb verbaut werden.“ Direkte, durch Marder verursachte Schäden seien meist durch eine Teilkasko- und Vollkaskoversicherung abgedeckt. Folgeschäden hingegen können nicht immer berücksichtigt werden.

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